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Spur im Wald

Salicylat-Intoleranz Umstellung

1. Ernährung bei Salicylat-Intoleranz: Lebensmittel-Liste / Tabelle

Hier kannst du die aktuellste Liste für eine salicylatarme Ernährung herunterladen (klicke auf das PDF-Symbol). Falls der Download nicht funktioniert oder du gerade nichts herunterladen möchtest, kannst du die Liste hier im Browser ansehen.

Denke bitte daran, dass die Verträglichkeit von Lebensmitteln bei der Salicylat-Intoleranz sehr individuell ist und von zahlreichen Faktoren abhängt (siehe Lebensmittelliste). Ich leide an einer schweren Salicylat-Intoleranz und bin deshalb stark eingeschränkt. Bei anderen Personen kann die Auswahl also wesentlich grösser sein. Meine Ernährung einfach zu kopieren, wird in den meisten Fällen nicht funktionieren und ist nicht sinnvoll. Bitte teste selbst sorgfältig verschiedene Lebensmittel, bis du deinen persönlichen Plan erstellt hast. Am besten zusammen mit einer Ernährungsberater:in, damit du keine Mangelerscheinungen entwickelst. Beginne dazu mit den gelb und grün markierten Lebensmittel in der Liste und beobachte deine Symptome.

Da ich häufig gefragt werde, was ich esse, hier kurz eine Auflistung:

  • Selbstgemachtes Ghee / Butterreinfett (aus regulärer Butter)

  • Wirz (Wirsing), Weiskohl, Chinakohl

  • Weisser Rundkorn-Reis (Milchreis, Risottoreis)

  • Goldhirse (glutenfrei, Alnatura)

  • Mungdal (geschälte, halbierte Mungbohnen von Rapunzel)

  • Enteneier (ohne Eisweiss) und Wachteleier (vertrage ich mässig gut, aber ich wollte weg vom Fleisch)

  • Steinsalz ohne Zusätze (Naturata)

  • 1-3 Monate gereifter Schaf- oder Geisskäse (nicht täglich)

Meistens esse ich drei mal täglich Hirse, Reis und Mungdal gekocht mit oder ohne Kohl / Ei plus Salz, Ghee oder rotes Palmöl.

Nur unregelmässig esse ich (ca. 1x pro Woche, weil ich Symptome kriege):

2. Hygieneartikel bei Salicylat-Intoleranz (Deo, Shampoo und co.)

Leider enthalten fast alle Hygieneartikel Salicylat oder ähnliche Stoffe, auf die Betroffene reagieren können. Folgende Inhalte sind problematisch:

  • Parabene (Konservierungsmittel in Hautcremes, Duschgels und Kosmetika). Auf der Verpackung: 4-Hydroxybenzoesäure (Paraben), Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben, Butylparaben)

  • Benzoate & Benzoesäuren (auch: Natriumbenzoat (E 211), Kaliumbenzoat (E 212), Calciumbenzoat (E 213))

  • Ethylhexylsalicylat (Sonnencrème)

  • Minzaroma

  • Menthol

  • Ätherische Öle, Duftstoffe, Öle und Extrakte aus Pflanzen mit hohem Salicylatgehalt

Image by Shaun Meintjes

Weiter können sich unter "Perfum", "Aromen" und "Fragrance" alle möglichen Stoffe verbergen, die nicht deklarationspflichtig sind, wie z.B. Vanillin, Zimt, Wintergrün usw.

Beispiele:

Findest du Stoffe wie Mandelöl, Menthol, Thymol, Wintergrünöl, oder Worte mit Benzoat, Benzoesäure, Salicylat usw., dann kann das Produkt für Symptome sorgen. Achtung: Auch Wörter mit "Benzal-", "Benzyl-" deuten auf nicht-verträgliche Stoffe hin.

Was nun?

Es gibt leider kaum Hygiene-Produkte, die für Salicylat-Intoleranz-Betroffene geeignet sind. Ich nutze deshalb beispielsweise nur noch Zahnpasta und Sonnencreme. Hier einige Vorschläge:

Shampoo: Ich kann dir leider kein Produkt aus eigener Erfahrung empfehlen. 21% von 47 Umfrageteilnehmer:innen im Facebook-Forum gaben an, kein Shampoo zu verwenden. Am häufigsten wird "Balea Med Ultra Sensitive Shampoo" gebraucht (ebenfalls 21%). Alternativ kann das alverde Shampoo Ultra Sensitiv ausprobiert werden. Manche vertragen auch das Safe Choice von AFM (enthält Natriumlaurylsulfat, worauf einige reagieren).

Seife & Duschgel: Habe ich vor 15 Jahren aufgegeben. Ganz ehrlich: Meine Haut vermisst das nicht, ist gesünder und riecht sogar besser, seit ich das mache. Rund 1/4 der Umfrageteilnehmer:innen im Facebook-Forum nutzt auch keine Seife. Hier trotzdem einige Vorschläge zum Ausprobieren: Seife selber herstellen (mit Rapsöl, Palmöl oder tierischem Fett), alverde Cremedusche Ultra Sensitive, Klar EcoSensitive Kernseife oder Sonett Kernseife.

Deo: Musste ich vor mehr als 7-8 Jahren aufgeben und im Forum geben rund 25% von 63 Umfrageteilnehmer:innen an, kein Deo zu verwenden. 37% verwenden das Deo Roll-on von Histameany. Auch reines Natronpulver und Deokristalle (z.B. Alva Kristall-Deo Stick Sensitiv) sollten möglich sein.

Sonnencreme: Ich benutze seit Jahren Shade. Sie ist allerdings so weiss, dass ich davon wie ein Gespenst aussehe. Da sie Salicylat enthält (Shea-Butter, Kokosfett), trage ich jeweils so wenig wie möglich auf und bedecke möglichst alle Hautoberflächen mit Kleidung. Sharla Race vom The Salicylate Handbook nutzt die Badger's Sunscreen Cream Baby SPF 30. Ausprobieren könnte man auch die von Mabyen. Mit diesen zwei habe ich keine Erfahrung.

Zahnpasta: Ich benutze die TePe Pure Toothpaste ohne Geschmack. Im Forum benutzen die meisten die Elmex Mentholfrei.

Kosmetika: Für Kosmetika empfehle ich dir den Artikel von Immunoloco.

Du bist dir bei einem Produkt unsicher? Dann verwenden diese Liste von Nadine von body.chem:

3. Putzmittel bei Salicylatintoleranz

Hier sieht's leider ähnlich aus wie bei der Körperhygiene. Die meisten Produkte sind für Salicylat-Intoleranz-Betroffene problematisch. Das hat in meinem Fall beim Reisen schon für Probleme gesorgt. In 2023 war ich im Sommer in Schweden in einem Häusschen auf den Schären. An einem Nachmittag lag ich mal eine Weile in T-Shirt auf dem Boden herum, so dass die Haut meiner Unterarme direkten Bodenkontakt hatten. Wenig später hatte ich mehrtägigen Ausschlag. Hier die Produkte, die ich verwende oder zum Testen empfehle:

Salicylat-Intoleranz Waschmittel:

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Salicylat-Intoleranz Waschmittel

Salicylat-Intoleranz Hand-Geschirrspühlmittel:

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Salicylat-Intoleranz Reinigungsmittel:

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4. Salicylat-Intoleranz: Medikamente

Grundsätzlich sind alle Medikamente betroffen, welche COX-1-Hemmstoffe sind, wie z.B. Aspirin, Ibuprofen*, Alcacyl, usw...

*bei Ibuprofen gibt es Ausnahmen: Manche Betroffene vertragen es. Vermutlich diejenigen, welche mehr durch Mastzellaktivierung reagieren und weniger über die Leukotriene (wie z.B. klassisches Samter-Trias).

Synonyme für COX-1-Hemmstoffe (Cyclooxigenase-1):

  • COX-Hemmstoffe

  • Cyclooxygenase-Inhibitoren

  • Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR)

  • Non-steroidale anti-inflammatory drugs (NSAIDs)

  • Nicht-Opioid-Analgetika

  • Antipyretische Analgetika

  • ASS

  • Veraltet: periphere Analgetika

Wirkung: COX-Hemmstoffe wirken analgetisch (schmerzstillend), antipyretisch (fiebersenkend) und zum größten Teil auch antiphlogistisch (entzündungshemmend), indem sie die COX-1 und/oder COX-2 hemmen und so die Bildung der COX-1 und COX-2-abhängigen Entzündungsmediatoren unterdrücken (wie z.B. Prostaglandine). Manche Stoffe blockieren spezifisch die COX-1. Das sind die Medikamente, die mit höchster Wahrscheinlichkeit für Symptome sorgen. Dann gibt es nicht spezifische COX-1 und COX-2 Hemmer, welche weniger starke Symptome hervorrufen und die spezifischen COX-2-Hemmstoffe werden öfters vertragen.

Einige Stoffe und Namen von COX-Hemmstoffen OHNE Generika (Markennamen nur für die Schweiz gültig):

Anthranilsäurederivate (Fenamate):

Essigsäurederivate und Arylessigsäurederivate:

NSAR-Augentropfen:

Oxicame:

Propionsäurederivate:

Salicylate:

Sulfonanilide:

Für Generika: Hier kannst du den Originalmarken Name eingeben und Generika durchsuchen. Wenn du unsicher bist, frage deine Apotheker:in oder deine Ärzt:in.

Welche Medikamente kannst du bei Salicylat-Intoleranz einsetzen?

Eine sehr grosse Anzahl von Medikamenten sind für Salicylat-Intoleranz-Betroffene nicht geeignet, weil sie:

 

  1. Salicylat oder Acetyl-Salicylat als Wirkstoff enthalten.

  2. Wirk- oder Zusatzstoffe mit Salicylat oder chemisch ähnlichen Stoffen enthalten (z.B. Benzoesäure zur Konservierung). Dazu gehören Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromastoffe.

Of ist es schwierig schwierig herauszufinden, welche Zusatzstoffe enthalten sind. Öfters steht nur "ad excip" oder "Hilfsstoffe".

Ich lasse deshalb Medikamente, die ich regelmässig einnehme, bei Apotheken in Eigenherstellung produzieren, oder ich frage nach Reinstoffen. Ich bestelle dazu z.B. bei der Kloesterl Apotheke. In Bern bieten auch die Christoffel-Apotheke und die Apotheke Noyer Eigenherstellungen an. Ich empfehle dir, Apotheken in deiner Umgebung direkt anzufragen, ob sie Eigenherstellungen anbieten.

Bei Schmerzen:

Selektive COX-2-Hemmer wie Celecoxib und Etoricoxib. Tief dosiertes, reines Paracetamol wird manchmal vertragen (nicht selektiver COX-1- und Cox-2-Hemmer).

 

Sicher bezüglich Salicylat-Intoleranz sind in den meisten Fällen Wirkstoffe aus der Gattung der Opiode, wie Tramadol, Naloxon, Buprenorphin, Codein oder Fentanyl. Wegen der atmungs-depressiven Wirkung dieser Mittel empfiehlt Dr. Baenkler jedoch nur kleine Mengen (siehe hier).

Entzündungshemmer:

Als Entzündungshemmer werden systemische Steroide (Cortison) empfholen (siehe hier). Auch der Einsatz von topischen Corticoid-Medikamenten ist möglich (z.B. Cortison-Nasenspray).

Nasenspray:

Bei mir hat's sich Nasenspray Neo Spirig HC 0.1% als Nasenspray bei verstopfter Nase bewährt (Wirkstoff: Xylometazolinhydrochlorid). Ich habe davon keinerlei Symptome.

Initiative ergreifen!

Nach meiner Erfahrung lohnt es sich, selbst die Initiative zu ergreifen, um Medikamente zu erhalten, die vertragen werden. Vor meiner Magen- und Darmspiegelung habe ich nachgeforscht, was die typischen eingesetzten Mittel sind und dann nach Alternativen gesucht. Ich fand heraus, dass der Wirkstoff Macrogol zum Abführen auch als Reinstoff verwendet werden kann und, dass Glaubersalz auch funktioniert. Propofol als Anästhetika ist aus Sicht der Salicylat-Intoleranz kein Problem und zusätzlich liess ich mich mit dem intravenösen Anti-Histamin Tavegyl abschirmen.

Ich habe dies im Vorfeld herausgefunden und direkt so per Mail meinem Arzt mitgeteilt. Dieser hat das ohne Widerstände angenommen. Der Eingriff verlief ohne Probleme.

Es lohnt sich auch, ein erhaltenes ärztliches Rezept noch nachträglich mit einer Apotheker:in zu besprechen und dann mit einem alternativen Vorschlag zurück zur Ärzt:in zu gehen, falls das vorgeschlagene Medikament nicht verträglich ist. Die Ärzt:innen haben leider oft keine Zeit, solche Nachforschungen anzustellen.

5. Salicylat-Intoleranz: Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine und co.)

Ähnlich wie bei den Medikamenten können zahlreiche Füllstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln bei Salicylat-Intoleranz unverträglich sein. Ich verwende deshalb fast ausschliesslich Reinstoffe oder kaufe von Marken, denen ich vertraue (z.B. Histameany, Luondu, Vitamin-Eule). Sonst suche ich auf Iherb oder beim Vitaminexpress nach entsprechenden Produkten. Finde ich dort nichts, suche ich auf dem Internet mit der Suchmaschine. Auf Amazon findet man ebenfalls Reinstoffe.

Es gibt jedoch Vitamine und Mineralien, auf die Betroffene von Salicylat-Intoleranz von sich aus reagieren können, vor allem wenn auch eine Histamin-Intoleranz oder Mastzell-Aktivierung vorhanden ist. Bedenke ausserdem, dass es zahlreiche andere Gründe geben kann, weshalb du ein bestimmtes Vitamin oder einen Mineralstoff nur schlecht verträgst (Mikrobiom, genetische Faktoren). Du solltest ausserdem Multi-Vitamine weglassen, weil du dann nicht weisst, auf welches Vitamin du wie reagierst. Besser einzeln austesten.

Statt aber ein Vitamin völlig zu vermeiden, solltest du es mit 'Einschleichen' probieren. D.h. du startest mit einer niedrigen Menge von 10% der Tagesdosis und beobachtest, wie dein Körper darauf reagiert. Dazu kannst du ein Produkt kaufen und dann eine Apothekerin fragen, ob sie es für dich dosiert. Danach kannst du die Dosis langsam steigern. Auf www.histameany.de gibt's dazu auf Anfrage Stufeneinnahme-Schemen. Der Körper ist für den Heilungsprozess auf Vitamine und Mineralstoffe angewiesen. Ich empfehle dir also, Nahrungsergänzungsmittel vorsichtig in deine Therapie miteinzubeziehen.

Die folgende Liste für Vitamine habe ich von Nadine von body.chem. Die Farben sollen Aufschluss über die Verträglichkeit bei Salicylat-Intoleranz geben, aber eine Unverträglichkeit der Vitamine muss nicht nur damit zusammenhängen.

Vitamine

  • Vitamin A: Retinylacetat ist verträglich. Retinylpalmitat ist eine weniger sinnvolle Option als Retinylacetat. Beta-Carotin (Provitamin A): Dies ist die pflanzliche Form, die erst noch vom Körper umgewandelt werden muss. Dabei wird nicht 100% umgewandelt, weshalb eine Supplementierung mit Retinylacetat besser wäre.

  • Vitamin B1: Thiamin Hydrochlorid ist verträglich, Benfothiamin variiert.

  • Vitamin B2: Riboflavin und Riboflavin-5‘-Phosphat können beide vorsichtig verwendet werden (Achtung: Anfangs nur in sehr kleinen Mengen verträglich, aber sehr wichtig für den Körper). Die meisten regulär hochdosierten Supplemente auf dem Markt führen bei den meisten zu starken Symptomen. Bitte mit sehr geringen Dosen einschleichen (10% Tagesbedarf, 0.12 mg / 120 mcg). Danach kann die Dosis allmählich gesteigert werden. Laut Nadine kann B2 eine Game-Changer sein, weil es erstens an der Schleimhautgesundheit beteiligt ist (in denen sich die Salicylat-Intoleranz am stärksten manifestiert) und zweitens den Glutathion-Zyklus unterstützt (Körpereigenes Antioxidant-Recyclingsystem).

  • Vitamin B3: Niacin/Nicotinsäure sind schwer verträglich (verwandte Verbindung zur Benzoesäure). Weiter haben diese Formen einen "Flush-Effect" und sorgen für rote Haut und Hitzegefühl. Nikotinsäureamid/Nikotinamid haben keinen Flush-Effekt und sollten vertragen werden.

  • Vitamin B5: Für Pantothensäure, Panthetin gibt es keine Angaben, sollten aber verträglich sein.

  • Vitamin B6: Pyridoxin HCl, Pyridoxal-5‘-Phosphat sind gut verträglich.

  • Vitamin B7: Biotin ist gut verträglich.

  • Vitamin B9: Methylfolat und Folinsäure/Folinat sind oft verträglich. Achtung: Methylfolat ist ein Methyldonor. Falls du auf Methyl empfindlich bist, kann eine Reaktionen entstehen. Wenn du eine MTHFR-Mutation hast, kannst du auf Folinsäure reagieren. Beides hat keinen direkten Zusammenhang mit Salicylat-Intoleranz). Meth Pteroylmonoglutaminsäure (synth. Folsäure): sollte prinzipiell vermieden werden.

  • Vitamin B12: Adenosylcobalamin, Methylcobalamin und Hydroxocobalamin sind gut verträglich. Cyanocobalamin ist eine weniger sinnvolle chemische Form, um B12 zu supplementieren.

  • Vitamin C: Ascorbinsäure, Calciumascorbat, Kaliumascorbat, Magnesiumascorbat und Natriumascorbat sind meist gut verträglich. Ascorbylpalmitat variiert in der Verträglichkeit, während Ester C, Camu-Camu und Acerola schwer verträglich sind.

  • Vitamin D: Tierisches Cholecalciferol ist gut verträglich. Achtung bei veganem Cholecalciferol aus Flechten.

  • Vitamin E: Für alpha-delta Tocopherole und alpha-delta Tocotrienole gibt es keine Angaben.

  • Vitamin K: Für Vitamin K1 (Phyllochinon) gibt's keine Angaben. Bei Vitamin
    K2 (Menachinon)
    variiert die Verträglichkeit (K2, das aus Geraniol gewonnen wird ist besser verträglich als aus Soja gewonnenes -> Such dir also ein Produkt, das als soja-frei deklariert ist).

Mineralien

Oft wird Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Ein Magnesium-Mangel führt zu einer Histaminose (Studie), weil die Aktivität des DAO-Enzyms verringert wird. Dabei solltest du kein Citrat (Histamin-Liberator) verwenden. Probiere stattdessen Magnesium-Malat, Magnesium-Glycinat, Magnesium-Gluconat, Magnesium-Chlorid, Magnesium-Threonat oder Magnesium-Oxid. Es lohnt sich auch hier, die einzelnen Reinstoffe durchzuprobieren. Füllstoffe solltest du vermeiden.

 

Auch bei Kalzium lohnt es sich, verschiedene Stoffe durchzuprobieren. Achtung mit Jod-Supplementen: Diese können bei einer zusätzlichen Histamin-Intoleranz für starke Symptome sorgen.

Was ich verwende

Ich nehme täglich 1 - 2 g Vitamin C von Histameany (in mehreren Dosen von 200mg), 375 mg Magnesiumglycinat von Histameany (in 6 Dosen täglich) sowie etwa 1 Esslöffel vom Cod Liver Oil von Carlson (ohne Zusatzstoffe) und Kori pure antarctic krill oil. Unregelmässig nehme ich B12 von Histameany und Jod-Tropfen (ein Produkt, dass es mittlerweile nicht mehr gibt).

6. Pollenflug

Tatsächlich reicht die Menge an aufgenommenen Salicylat / Benzoesäure von Pollen (über die Atmung) für eine fühlbare Verschlechterung bei Betroffenen. Dr. David Fountain (selbst betroffen) schreibt dazu:

As well as by mouth, you can take in salicylates from the air. Some 30 years ago, I reported in the international journal, Lancet, an additional source of salicylate compounds arising from inhalation of pollen and an anecdotal account of its effects on my health, soon after I had developed salicylate intolerance. Laboratory experiments determined the quantities in various pollen types. Nowadays, and especially problematic, is an annual challenge in late winter from airborne Pinus pollen, when symptoms intensify for a few weeks and dietary avoidance is made more difficult. Thirty years later, I’m more than ever convinced the possibility of this inhalation route direct to the lungs needs to be considered in assessing patient oral challenge from foods. Other wind-dispersed pollens, especially from conifers (eg Cupressus macrocarpa) as well as fungal spores carried in the air, I believe, are also suspect. More research is needed here.

Fountain DW, Cornford CA, Shaw GJ, Allen J.  Pollen and allergy promotion. Lancet 1991; 338:316

Fountain DW, Cornford CA, Shaw GJ. Benzoic acid and hydroxylated benzoic acids in pollen. Grana 1995; 34: 213-16

Seine Forschung bezieht sich auf Pollensorten in Neuseeland. Es gibt leider keine europäische Forschung dazu.

Das heisst:

Während der Pollenflugzeit erleben Betroffene schneller Reaktionen bei Lebensmitteln, da der Summationseffekt gilt (je mehr Salicylat im Kreislauf, desto stärker die Symptome).

7. Salicylat-Intoleranz: Lebensstil

Wenn du bis hier her gelesen hast, dann weisst du: Die Salicylat-Intoleranz betrifft jeden Lebensbereich. Arbeit, Freizeit und sogar das Zuhause – jeder Ort, an dem wir uns bewegen, muss mit einbezogen werden. Das kann anfänglich belastend sein, weshalb wir auf unsere Psyche achten sollten.

Stress kann allergische Reaktionen verstärken (Studie). Darum möchte ich hier einige persönliche Empfehlungen aussprechen, die sich nach meiner Erfahrung sehr bewährt haben.

  1. Reduziere Stress im Arbeitsleben. Überleg dir, wie viel Arbeit bei deiner Kondition sinnvoll ist und ob du dein Pflichtenheft so verändern kannst, dass es mit deiner Erkrankung vereinbar ist. Speziell kann schwere körperliche Arbeit die Mastzellen triggern. Auch Nachtschichten sind problematisch.

  2. Plane Reisen sehr sorgfältig. Ich bin dazu übergegangen, nur an Orte zu reisen, wo ich ein kleines Häuschen nutzen kann. Dort kann ich selbstständig kochen und zur Ruhe kommen. Vorhandene Duftstoffe entferne ich aus dem Raum und lüfte erstmals durch. Vergiss nicht, dein eigenes Spülmittel mitzubringen. Für Reisetage koche ich meine Mahlzeiten im Voraus.

  3. Sanfter Sport wie Yoga, Tai Chi, Qi Gong sind sehr förderlich für die Gesundheit. Kläre aber vorher ab, ob keine Raucherstäbchen oder Duftkerzen verwendet werden. Achtung: Heftige körperliche Betätigung führt zu Mastzell-Aktivierung.

  4. Meditieren. Mindfullness-Meditation ist ein ausgewiesen starkes Werkzeug zur besseren Gesundheit und zur Stressreduktion. Meditation hat mir geholfen, Stress besser zu managen und auch stress-resistenter zu werden, trotz meiner Erkrankung. Konzentration auf den Atem ist ebenfalls ein Mittel, das die Gesundheit sehr fördert.

  5. Umgieb dich mit positiven Menschen. Menschen, die Verständnis für deine Situation haben, dich unterstützen können und dich zu positiven Taten bewegen.

  6. Genug schlafen! Früh ins Bett (um 22 Uhr) und 8 Stunden durchschlafen, hatte bei mir einen sehr positiven Effekt auf die Symptome.

  7. Ausruhen. Nichts bringt meine Symptome schneller weg, als wenn ich mich bei einem Schub für 30 Minuten hinlege. So ein Nickerchen ist Gold wert!

8. Quellenangabe

  1. Baenkler HW. Salicylatintoleranz: Pathophysiologie, klinisches Spektrum, Diagnostik und Therapie 2008 Deutsches Ärzteblatt. 105(8): 137-42. Link

  2. Gajewska D, Gosa P, Kęszycka PK. Dietary Intervention Effectiveness, Clinical Outcomes and Nutrient and Salicylate Intakes in Older Adults Living in Long-Term Care Homes: The Results from the Senior's Plate Project. Nutrients. 2022 Feb 18;14(4):871. Link

  3. Kęszycka PK, Lange E, Gajewska D. Effectiveness of Personalized Low Salicylate Diet in the Management of Salicylates Hypersensitive Patients: Interventional Study. Nutrients. 2021 Mar 19;13(3):991. Link

  4. Kim SD, Cho KS. Samter’s Triad: State of the Art. Clin Exp Otorhinolaryngol. 2018;11(2):71-80. Link

  5. Malakar S. Bioactive food chemicals and gastrointestinal symptoms: a focus of salicylates. Journal of Gastroenterology and Hepatology. 2017;32(S1):73-77. Link

  6. Molderings GJ, Baenkler. Salicylat-Intoleranz, Pseudo-Allergien, Mastozytose. Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle. 2022, München-Deisenhofen.

  7. Moore-Robinson M, Warin RP. Effect of salicylates in urticaria. Br Med J. 1967 Nov 4;4(5574):262-4. doi: 10.1136/bmj.4.5574.262. Link

  8. O'Brien L, Wall CL, Wilkinson TJ, Gearry RB. What Are the Pearls and Pitfalls of the Dietary Management for Chronic Diarrhoea? Nutrients. 2021 Apr 21;13(5):1393. Link

  9. Raithel M, Baenkler HW, Naegel A, Buchwald F, Schultis HW, Backhaus B, Kimpel S, Koch H, Mach K, Hahn EG, Konturek PC. Significance of salicylate intolerance in diseases of the lower gastrointestinal tract. J Physiol Pharmacol. 2005 Sep; 56 Suppl 5:89-102. Link

  10. Swain AR, Dutton SP, Truswell AS. Salicylates in foods. J Am Diet Assoc. 1985;85(8):950-960. Link

  11. Taniguchi M, Mitsui C, Hayashi H, et al. Aspirin-exacerbated respiratory disease (AERD): Current understanding of AERD. Allergology International. 2019;68(3):289-295. Link

  12. Tuck CJ, Malakar S, Barrett JS, Muir JG, Gibson PR. Naturally-occurring dietary salicylates in the genesis of functional gastrointestinal symptoms in patients with irritable bowel syndrome: Pilot study. JGH Open. 2021;5(8):871-878. Link

  13. Sydbom A, Kumlin M, Dahlén SE. Stimulus-dependence and time-course of histamine and leukotriene release from chopped and dispersed human lung tissue. Agents Actions. 1987;20(3-4):198-201. Link

  14. https://www.histameany.de/basics-zur-salicylatintoleranz-der-einfluss-der-allergie-auf-aspirin-auf-deinen-alltag/, Zugriff Dez 2023

  15. https://www.histameany.de/die-ursachen-der-salicylatintoleranz-teil-1-3-cox-und-lox/, Zugriff Dez 2023

  16. Fountain DW, Cornford CA, Shaw GJ, Allen J.  Pollen and allergy promotion. Lancet 1991; 338:316. Link

  17. Fountain DW, Cornford CA, Shaw GJ. Benzoic acid and hydroxylated benzoic acids in pollen. Grana 1995; 34: 213-16. Link

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